Muss nur noch kurz die Welt retten“ (Tim Bendzko)

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Solche Menschen, die ‘nur noch kurz die Welt retten’ müssen, gibt es immer und überall.Dem Einen oder Anderen wird wahrscheinlich sofort Jemand bestimmtes einfallen…
Diese Menschen denken ,wenn sie irgendeinen Termin haben, dass es um Leben und Tod geht.
Ich meine, wir sind hier ja nicht in irgendeinem Actionfilm, wo locker mal die Welt untergehen kann, wenn man einen Fehler macht.
Kein Mensch kann eine Welt mit 7 Milliarden Menschen retten.
Die Leute denken, sie müssten die Welt retten, versauen aber mit Ihrem übereifrigen und unüberlegten Verhalten am Schluss alles. Und richten mehr Schaden an, als vorher da war.
Diese Leute nerven nur und machen Stress.
Wenn man nicht mal mehr mit seiner Freundin zusammen essen kann, dann kann man auch gleich Single bleiben – dann hat man mehr Zeit die Welt zu retten…

Aber was bedeutet eigentlich ‘die Welt retten’ ? Kann man so was überhaupt? Und wenn ja – wie?

In Johannes 12, Vers 47 heißt es:
‘Wenn jemand hört, was ich sage und sich nicht daran hält, dann bin nicht ich es, der ihn verurteilt. Denn ich bin nicht gekommen um die Welt zu verurteilen, sondern um die Welt zu retten.’

Für mich bedeutet die Welt retten, dass es keine Kriege mehr gibt, keine Ungerechtigkeit, kein Leiden mehr.
Dass keine Armut mehr herrscht, keine Hungersnöte mehr, sauberes Trinkwasser und dass sich die Menschen akzeptieren und gegenseitigen Respekt zeigen.Dass es jedem gleich gut geht – egal ob in Sachen Geld und Reichtum, Glück und Gesundheit oder Freundschaft und Liebe.

Doch die Welt ist riesig – wie soll man denn da gleichzeitig überall sein und dafür sorgen, dass es jedem gut geht ?

Unmöglich ?
Für Gott nicht!
Er rettet die Welt immer, aber vielleicht nicht so wie wir es uns vorstellen.
Er rettet die Welt, indem er für uns da ist und uns so hilft, dass wir unsere Probleme und Konflikte selber lösen können.
Gott KANN die Welt retten, tut es aber nicht offen, da er uns vertraut, dass wir die Welt eigenhändig retten können. Denn, wenn er es kann, können wir das auch -als sein Ebenbild.

Er ist wie ein Schutzengel für jeden Einzelnen von uns. Auch wenn wir uns in manchen Momenten in unserem Leben denken: ‘Scheiße man, Gott wo bist du? Schau dir das an! Das nennst du ‘immer für mich da sein?’
Vielleicht ist er wirklich nicht immer da, aber er wird uns nie endgültig im Stich lassen.So wird er immer unsere eigene Welt retten. Auch wir können “Weltretter” werden, indem wir unseren Mitmenschen helfen, ihre eigene Welt zu retten.

Tim Bendzko singt in seinem Lied über einen megawichtigen, unersetzlichen Mann, der eine so schwere Mission bewältigen muss, dass er sogar zum Essen keine Zeit mehr hat.
Seine Freundin solle warten und schon mal mit dem Essen anfangen – er werde später dann dazu kommen. Er sieht Essen als reine Nahrungsaufnahme. Aber Essen ist mehr als das!
Essen ist Zweisamkeit, Gemeinsamkeit, Gemeinschaft, es ist Besinnung auf sich selbst, auf die mit denen wir am Tisch sitzen, auf unser täglich Brot, auf Gott.
Es ist Innehalten vor dem nächsten stressigen Vorhaben.

Schon in der Bibel sitzt Jesus mit seinen Jüngern beim gemeinsamen Abendmahl.
In der Apostelgeschichte 2, Vers 46 steht geschrieben:
‘Gemeinsam beteten sie täglich zu Gott, trafen sich zum Abendmahl in den Häusern und nahmen gemeinsam die Mahlzeiten ein, bei denen es fröhlich zuging und großzügig geteilt wurde.’

Heutzutage wird Essen als Nebensächlichkeit angesehen. Alles gibt es als ‘to go’, es gibt heutzutage Familien, die haben nicht mal mehr einen Esstisch.
Das täglich Brot als notwendiges Übel – das täglich Brot als ‘to go’?!
Aber Wasser und Brot sind doch unsere Lebensgrundlage?!
Aber mit solchen einfachen Dingen des Lebens kann sich unser Held nicht aufhalten lassen.
Er hat ja eine Mission: vielleicht ist es ‘Umsatz zu steigern’? Konstruieren von immer neuen Atomkraftwerken?
Oder etwa so viele Autos wie möglich zu verkaufen, die wiederum durch ihre schädlichen Abgase die Welt zerstören?

Aber ist die Welt retten nicht etwas ganz anderes?
Ich denke einer der wichtigsten Punkte, um die Welt zu retten, ist die Natur zu schützen.
Denn alle Materialien, woraus z.B ein Handy, ein Stift, ein Blatt Papier, ein Auto und vieles mehr bestehen, haben ihren Ursprung in der Natur. Tim Bendzko singt ‘ohne ihn wäre es eine Schande für die ganze Weltbevölkerung’
Damit stellt er sich ja praktisch über Gott!!
Denn nur er kann anscheinend den Menschen ihr Heil bringen.
Die ganze Weltbevölkerung muss gerettet werden, was ist dagegen ein simples Date?
Dieser Mensch sucht nur nach den scheinbar großen Erfolgen.

Es ist unmöglich die ganze Welt zu retten – alle glücklich zu machen und Frieden zu schaffen, aber es ist möglich eine kleine Welt zu retten!

Mit einer kleinen Welt meine ich jeden Einzelnen von von uns. Dies geht nur in jedem Einzelnen von uns – sozusagen aus uns heraus, der Glaube kann uns dabei helfen. Jeden Tag aufs Neue geht unsere Welt immer mal wieder unter – mal mit Tornado, mal mit Gewitterstürmen oder Erdbeben, mal mit Sintfluten – wie schon in der Bibel.

Selbst Noah -wie wir im Genesis 1. Buch Mose 9, Vers 28 erfahren- ‘lebte nach der Sintflut noch 350 Jahre.’

Immer wieder werden die kleinen Welten und somit die ganze Welt gerettet, täglich.
Die Welt kann jeder Einzelne von uns durch scheinbar einfache Dinge tun, wie Recycling, Strom sparen, wiederverwertbare Dinge kaufen und benutzen, Müll trennen und Vieles mehr.
Retten passiert aber auch durch schöne, unvergessliche Momente, durch einen anderen Menschen, durch Menschen, die mich trösten, die mir helfen und die mich zum Lachen bringen.
Durch die, die ich liebe und denen ich vertraue, denen ich meine ganze Welt anvertraue und dazu gehört auch Gott, damit sie immer wieder aufs Neue gerettet werden kann.

Von: Emily Franconieri und Lara Schwegler